Carsharing ist nicht gleich Carsharing, neben dem traditionellen stationsgebundenen Carsharing haben sich in den vergangen Jahren vor allem die Free Floating Anbieter wie car2go, DriveNow und CiteeCar auf den Markt gedrängt. Doch es bahnt sich bereits ein neuer, vielversprechender Trend an – das private Carsharing.
Die Carsharing-Angebote in Deutschland sind so unterschiedlich wie seine Nutzer. Grundsätzlich hat man bisher zwischen zwei Varianten unterschieden, dem stationsgebundenen Carsharing, bei dem man das Fahrzeug an jene Station zurückbringt von der man es entliehen hat und dem stationsunabhängigen Carhsharing (Free Floating), bei dem man das Auto nicht an seinen Ausgangspunkt zurückstellt sondern in der Regel in einem sog. Geschäftsgebiet bzw. Parkquartier abstellen kann. Vor allem in Großstädten setzt sich letzteres immer mehr durch.
So unterschiedlich diese Angebote in ihrer Ausprägung auch sein mögen, eins haben sie dennoch gemeinsam, sie werden von unterschiedlichen Anbietern kommerziell betrieben, d.h. jeder Dienstleister hat sich seine eigene Infrastruktur, Fahrzeugflotte aufgebaut und konzentriert sich unter Umständen auf eine gewisse Nische (Kurzzeitmieten etc.). In den vergangenen Jahren haben nahezu alle großen Automobilkonzerne ihr eigenes Carsharing-Angebot entwickelt und sich ehrgeizige Ziele gesetzt.
Seit geraumer Zeit bahnt sich jedoch ein neuer Trend in der Branche an, das private Carsharing. Das Prinzip ist so einfach wie genial. Beim privaten Carsharing kann jeder Autobesitzer sein Fahrzeug einem Suchenden anbieten und dank des Internets finden Angebot und Nachfrage in der Regel schnell und unkompliziert zusammen. Immer mehr Anbieter (tamyca, autonetzer, carzapp) tummeln sich bereits in diesem Segment und entwickeln immer neue, innovative Geschäftsmodelle.
Wie funktioniert privates Carsharing?
Autobesitzer bzw. potenzielle Vermieter melden sich bei einer entsprechenden Online-Plattform an und hinterlegen dort die benötigten Informationen zu ihrem Fahrzeug, sowie zur Miete. D.h. von wann bis wann ein Fahrzeug ausgeliehen werden kann, wo man es abholen und zurückbringen muss und wie viel das Ganze kosten soll. Interessierte Nutzer können dann bequem den Online Markt durchforsten und im Idealfall zwischen mehreren privaten Anbietern auswählen.
Der Betreiber der Online-Plattform stellt neben der reinen technischen Plattformen in der Regel auch die notwendige Versicherung zur Verfügung, kümmert sich um die finanzielle Abwicklung des Mietgeschäfts und kassiert dafür eine entsprechende Provision.
Was kostet privates Carsharing?
Hierzu lässt sich keine generelle Aussage treffen, anders als beim klassischen Carsharing gibt es beim privaten Carsharing keine festen Tarife, weder nach Zeit noch nach Kilometer. Die Preisfindung erfolgt individuell und wird letztendlich vom Angebot und der Nachfrage bestimmt. Der Vermieter gibt in der Regel einen Pauschalpreis an, d.h. für die gesamte vereinbarte Mietdauer inklusive der gefahrenen Kilometer. Dieser wiederum muss das Fahrzeug nach der Nutzung so zurückbringen wie er es erhalten hat, dies betrifft sowohl den inneren und äußeren Zustand als auch in der Regel den Tankstand. Die Versicherungskosten und Provision sind von Anbieter zu Anbieter bzw. Angebot unterschiedlich.
Vor- und Nachteile des privaten Carsharing
Als Autobesitzer könnt Ihr natürlich zusätzliche Erlöse mit der Miete generieren bzw. laufende Kosten für euer Fahrzeug decken. Je nach Fahrzeugtyp und Angebot, kann das private Carsharing durchaus einen attraktiven Nebenverdienst darstellen. Als Mieter kommt Ihr unkompliziert in eurer direkten Umgebung an ein Auto, könnt dieses unter Umständen auch über einen längeren Zeitraum nutzen.
Privates Carsharing beruht auf gegenseitigen Vertrauen, auch wenn ein Anbieter dazwischengeschaltet ist und eine entsprechende Versicherung abgeschlossen wird, sollte man sein Fahrzeug nur dann an Dritte ausleihen wenn man sich zu 100% sicher ist. Im Fall eines Schadens oder sonstiger Probleme, kann man das Auto nicht ohne weiteres einfach abstellen bzw. es wieder unmittelbar für den eigenen Gebrauch nutzen. Ferner steht und fällt das private Carsharing mit der Online Community, ohne eine entsprechende Mitgliederzahl wird das Ganze für viele Nutzer schnell uninteressant.
Private Carsharing-Plattformen in Deutschland
Nobody is perfect, sollte sich ein Fehler eingeschlichen haben und/oder wurde in der Zwischenzeit etwas geändert bzw. aktualisiert sind wir Euch für einen kurzen Hinweis dankbar! Wir werden die Übersicht selbstverständlich regelmäßig aktualisieren. (Stand: Juli 2015)