Carsharing-Modelle wie DriveNow und Flinkster sind im Massenmarkt angekommen. Gerade in Großstädten sind sie auch aus ökologischer Sicht sinnvoll, da ein Auto auf viele Köpfe verteilt wird. Für den einzelnen Nutzer steht jedoch der finanzielle Aspekt im Vordergrund: Für wen lohnt sich Carsharing, für wen nicht, und welche Umstände sind zu beachten?
Grundsätzlich gilt: Da Anbieter wie zum Beispiel DriveNow keine laufenden Fixkosten bedeuten, schadet die Anmeldung nicht. Wer es nicht nutzt, wird auch nicht zur Kasse gebeten. Die geringe Anmeldegebühr fällt auf lange Sicht nicht weiter ins Gewicht. Übrigens: Angebote wie zum Jahreswechsel sind meistens das ganze Jahr lang zu finden, teilweise auch in Kooperation mit Unternehmen aus anderen Branchen, wie im Fall von DriveNow.
Die weiteren Vorteile liegen auf der Hand: Fahrer von Carsharing-Fahrzeugen müssen sich keine Gedanken über Ersatzteile, Zubehör und andere technische Aspekte des Autos machen, auch Wertverlust und Verschleiß spielen keine Rolle. In der aktiven Nutzung gibt es jedoch einige Punkte, die den Kosten-Nutzen-Faktor beeinflussen:
- Die Uhrzeit: Da alleine nach Fahrzeit, nicht nach Distanz oder Verbrauch abgerechnet wird, spielt die Uhrzeit eine entscheidende Rolle. So können selbst kurze Distanzen im dichten Feierabendverkehr unangenehm teuer werden, während spät abends oder nachts auch Fahrten quer durch die Großstadt relativ günstig sind.
- Eben dieser Zeitdruck verleitet viele Fahrer zum Rasen. Dabei sollte man sich – neben der Sicherheit – darüber im Klaren sein, dass Verkehrsvergehen wie überfahrene rote Ampeln und natürlich Radarfallen ebenso bezahlt werden müssen wie mit dem eigenen Auto. Immerhin eine positive Nachricht: Cambio hat den Kilometerpreis im vergangenen Dezember um einen Cent gesenkt.
- Parkgebiet vor der Fahrt kontrollieren: Die Parkzonen von DriveNow und Co. haben schon für einige unliebsame Überraschungen gesorgt. So ist das Nutzungsgebiet nicht einfach radial über das Stadtgebiet erstreckt, sondern schließt einige Stadtteile spezifisch aus, teilweise auch dann, wenn diese gar nicht allzu weit von der Innenstadt entfernt sind. Und dann wird es teuer – oder umständlich. Das Auto außerhalb des Nutzungsgebiets zu parken kostet etwa bei DriveNow knapp 15 Euro; wer diesen Betrag nicht zahlen möchte, der muss das Auto wieder in Richtung Innenstadt bewegen und dann zu Fuß oder anderweitig zum Zielort kommen.
- Parkplatz-Pokern: In den Innenstädten ist die Nachfrage nach den Carsharing-Autos phasenweise sehr hoch, sodass das Fahrzeug schon wenige Minuten nach Nutzungsende vom nächsten Fahrer in Betrieb genommen wird. In Stadtteilen mit Parkplatznot stellen Nutzer das Auto deswegen gerne im Parkverbot ab, in der Hoffnung, dass es bald von dort weggefahren wird. Erlaubt ist das natürlich nicht, und wer erwischt wird, muss zahlen; ob Carsharing oder nicht, spielt dabei keine Rolle.
Comments are closed.