Immer mehr Unternehmen setzen auf Corporate Carsharing

CarsharingBlog 22. April 2013 Kommentare deaktiviert für Immer mehr Unternehmen setzen auf Corporate Carsharing
Immer mehr Unternehmen setzen auf Corporate Carsharing

Infineon führt mit AlphaCity das Corporate Carsharing ein

Infineon führt mit AlphaCity das Corporate Carsharing ein, Foto: AlphaCity

Carsharing erfreut sich vor allem bei Privatpersonen großer Beliebtheit, doch auch immer mehr Unternehmen setzen auf das gemeinschaftliche Auto teilen. Ersetzt das Corporate Carsharing zukünftig den Dienstwagen?

Letzte Wochen hatten wir uns mit der Fragstellung beschäftigt ob Carsharing ein Großstadt-Phänomen ist, heute wollen wir uns mit der Thematik Corporate Carsharing etwas näher auseinandersetzen. Hat das Corporate Carsharing das Potenzial zukünftig den Dienstwagen zu ersetzen? Stein des Anstoßes ist ein interessanter Artikel von den Kollegen der Wirtschaftswoche.

Was haben Lufthansa, eBay und Vodafone gemeinsam? Alle drei Unternehmen setzen auf Corporate Carsharing und liegen damit vollen im Trend. Beim Corporate Carsharing ersetzen die Unternehmen die eigene (teure) Fahrzeugflotte mit innovativen Carsharing-Konzepten. Markus Teubner, Sprecher des Mobilfunkanbieters Vodafone äußerte sich wie folgt zu diesem Schritt.

Carsharing ist eine gute Alternative zum Taxi und bietet sich bei 5.000 Mitarbeitern an

Vodafone testet seit März dieses Jahres gemeinsam mit dem Carsharing-Anbieter DriveNow solch ein Angebot am Standort Düsseldorf. Auch für DriveNow ist dies ein neues Geschäftsmodell, denn bisher lag der Fokus auf dem klassischen Privatkunden. Unternehmenssprecher Michael Fischer betont jedoch, dass sich die Nutzung nicht unterscheidet.

Jeder Mitarbeiter eines Unternehmens nutzt ganz normal sein Smartphone und sucht damit das nächste Auto, das am Straßenrand abgestellt wurde

Auch wenn DriveNow eine eigene Station an der Vodafone-Zentrale mit drei Fahrzeugen eingerichtet hat müssen sich die Nutzer einzeln registrieren. Lediglich die einmaligen Anmeldegebühren entfallen beim Corporate Carsharing für die Mitarbeiter.

Jeder Mitarbeiter, der Carsharing nutzen möchte, muss sich persönlich anmelden. Es gibt keine Firmenkarte, die dann alle nutzen können

Immer mehr Unternehmen verabschieden sich vom eigenen Fuhrpark und versprechen sich vom Carsharing nicht nur eine (deutliche) Kostenersparnis, sondern auch mehr Flexibilität ihrer Mitarbeiter. Egal ob zum Kundentermin oder für die Dienstfahrt zwischen den Standorten. Diese Entwicklung war selbst für die Carsharing-Anbieter überraschend, doch mittlerweile kennt man die neue Zielgruppe so Fischer.

Das Angebot spricht viele Klein- und Kleinstunternehmen an, die sonst auf Taxis oder die öffentlichen Verkehrsmittel zurückgreifen und keinen eigenen Fuhrpark habe

Aber nicht nur Mittelständler stellen immer häufiger auf Corporate Carsharing um, bei Lufthansa teilen sich die Angestellten der Lufthansa an den Standorten Hamburg und Frankfurt ihre Autos. Bei einem Konzern mit rd. 120.000 Mitarbeitern ist das am Ende des Tages nicht nur eine Maßnahmen zur Kostenoptimierung, sondern schlichtweg auch eine Platzfrage (vor allem in Großstädten). Ein netter Nebeneffekt für die Mitarbeiter beim Corporate Carsharing ist der Umstand, dass die Fahrzeuge auch privat, z.B. am Wochenende genutzt/gebucht werden können.

BMW setzt sich ehrgeizige Ziele mit AlphaCity

Wie viel Potenzial im Corporate Carsharing steckt zeigt auch die Tatsache, dass BMW hierfür eine eigene Tochtergesellschaft gegründet hat. Das Angebot von AlphaCity startete Anfang 2012, mit dem Chiphersteller Infineon hat man auch bereits einen ersten namhaften Kunden, bis Ende dieses Jahres möchte man 15 weitere große Unternehmen für sich gewinnen.

Weert Canzler, Mobilitätsexperte am Wissenschaftszentrum Berlin glaubt daran, dass sich das Corporate Carsharing mit den richtigen Rahmenbedingungen noch schneller und deutlicher durchsetzen würde.

Langfristig ist es durchaus vorstellbar, dass Unternehmen, die ihre Flotte umstellen, Förderungen von der KfW bekommen

Fassen wir also zusammen, Corporate Carsharing wird für viele Unternehmen zu einer ernstzunehmenden Alternative zum eigenem Fuhrpark. Zahlreiche Firmen sammeln derzeit mit Pilotprojekten erste Erfahrungen und auch der Anbieter-Markt scheint sich langsam aber sich auf die Nachfrage bzw. Kundenbedürfnisse einzustellen. Durch das Outsourcing des Fuhrparkmanagement erhoffen viele in erster Linie eine Kostenersparnis. Doch auch Dinge wie umweltfreundliches Verhalten, Mehrwert für die Mitarbeiter oder Platzersparnis können dabei eine Rolle spielen. Auch wenn der Weg zum Ersatz des klassischen Dienstwagen sicherlich noch weit ist, dürfte sich, ähnlich wie beim Carsharing im Privatkunden-Segment, auch beim Corporate Carsharing in den kommenden Monaten und Jahren noch einiges tun.

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