Carsharing hat ein Saubermann-Image und das zu Recht. Das gemeinschaftliche Auto teilen ist umweltfreundlich und fördert gleichzeitig die ökonomische und soziale Nachhaltigkeit. Carsharing ist für viele Menschen in Deutschland die günstige Alternative zum eigenen Auto, doch auch beim Carsharing lohnt sich ein genauer Blick auf die Extrakosten und Gebühren die bei der Nutzung anfallen können.
Wir beschäftigen uns ja bereits seit geraumer Zeit mit dem Themengebiet „Kosten beim Carsharing“ und haben hierzu auch in den vergangenen Wochen einzelne Artikel veröffentlicht, unter anderem haben wir uns mit der Fragen auseinandergesetzt „Carsharing oder Autovermietung?“ oder „Ab wann lohnt sich Carsharing eigentlich?“ . Darüber hinaus könnt Ihr Euch anhand unserer Anbieterübersicht sehr schnell ein Bild über die Kosten- und Tarifstruktur der einzelnen Carsharing-Angebote machen.
Im heutigen Beitrag möchten wir jedoch weniger auf die klassischen Kosten beim Carsharing, wie z.B. die Zeit- und Kilometer-Tarife eingehen. Wir möchten Euch aufzeigen welche Extrakosten und Gebühren beim Auto teilen anfallen können, die man als Besitzer eines eigenen Fahrzeugs so nicht unbedingt spürt/merkt, d.h. was kostet es Euch eine verspätete Rückgabe, ein stark verschmutztes Fahrzeug, der Verlust des Autoschlüssels bzw. der Mitglieds- und Tankkarte oder eine (kurzfristige) Stornierung einer Buchung.
Rücksicht nehmen oder es wird teuer
Das gemeinschaftliche Auto teilen, unter Umständen mit hunderten bzw. tausenden von Menschen, setzt voraus, dass sich die Nutzer an entsprechende Grundregeln halten. Wer diese nicht beachtet wird beim Carsharing zur Kasse gebeten. Das eigene Auto wird von vielen in Deutschland gerne als mobiler Kleiderschrank oder Abstellkammer genutzt, auch über Verschmutzungen und/oder (Brand)Flecken sehen viele Fahrzeugbesitzer gerne mal hinweg, beim Carsharing ist dies nicht möglich. Je nach Anbieter kostet Euch die Rückgabe eines stark verschmutzen Fahrzeugs zwischen 25 und 50 Euro, wobei es sich hierbei um Mindestgrenzen handelt, sollte der Reinigungs-Aufwand höher sein können schnell mehr Kosten auf Euch zukommen. Damit inbegriffen ist auch das Rauchen im Mietfahrzeug, welches bei allen Anbieter grundsätzlich verboten ist.
Beim stationsgebundenen Carsharing müsst Ihr in der Regel bei der Buchung das Fahrzeug für einen festen Zeitraum reservieren, je nach Anbieter kann der Nutzungszeitraum jedoch auch während der Fahrt verlängert werden, z.B. durch einen Anruf bei der Kundenhotline. Eine verspätete Rückgabe an der Station, ohne Miet-Verlängerung, wird Euch jedoch in Rechnung gestellt. Zwar sind nahezu alle Anbieter kulant bei einer Verspätung von rd. 5 Minuten, danach fallen jedoch Extrakosten zwischen 12,50 Euro und 50 Euro an. Natürlich müsst Ihr hierbei noch die Nutzungsgebühren (Zeit und Kilometer) zusätzlich bezahlen.
Wer verliert der zahlt, auch Meinungswechsel kosten
Niemand verliert gerne, weder beim Gesellschaftsspiel noch beim Carsharing. Beim Carsharing kann dies jedoch recht teuer werden. Die Klassiker sind der Verlust des Fahrzeugschlüssels bzw. der Mitglieds- und Tankkarte. Ersteres kostet Euch je nach Anbieter zwischen 120 und 350 Euro, zweiteres lediglich zwischen 10 und 50 Euro.
Beim Free Floating Carsharing könnt Ihr Euch spontan ein Fahrzeug mieten, dieses wird in der Regel nach der Buchung 15 Minuten für Euch reserviert. Beginnt Ihr die Miete in diesem Zeitraum nicht, verfällt die Reservierung und andere Nutzer können das Auto buchen. Eine Stornierung ist daher nicht notwendig, anders beim stationsgebundenen Carsharing, dort kostet Euch nicht nur die verspätete Rückgabe extra, auch die kurzfristige Stornierung einer Buchung. Bei nahezu allen Anbieter ist eine kostenlose Stornierung 24 Stunden vor Mietbeginn möglich, bei manchen sogar bis zu 1 Stunden davor. Danach müsst Ihr in der Regel den Zeit-Tarif Eurer geplanten Miete bezahlen, je nach Anbieter auch nur einen bestimmten Prozentsatz.
Wir könnten an dieser Stelle noch ewig weitermachen, doch wollen Euch nicht mit zahlreichen Ausnahmenfällen und -reglungen belästigen. Der Artikel soll Euch vielmehr sensibilisieren und informieren. Bei den meisten Anbietern findet Ihr die Gebührenliste direkt auf der Webseite, auch ein Blick in die allgemeinen Geschäftsbedingungen hilft stets.
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