Der Bundesverband CarSharing (bcs) bringt auch dieses Jahr wieder interessante Zahlen zur Ausbreitung und Nutzung von Carsharing. Zum Stichtag 1. Januar 2015 gab es in Deutschland in 490 Städten und Gemeinden Carsharing-Angebote, das sind 110 mehr als noch im Vorjahr. Auch die Zahl der Carsharing-Nutzer wuchs um 37,4% auf 1.040.000 angemeldte Kunden, bezogen auf die führerscheinfähige Gesamtbevölkerung bedeutet das einen Anteil von 1,5% die Carsharing nutzen.
Auffällig ist, daß der Kundenzuwachs bei den stationsunabhängigen Anbietern die auf Free Floating setzen mit 51% deutlich höher ist, als beim stationsgebundenen Carsharing mit 18,8%.
Beim flächenmäßigen Wachstum punkten dagegen die stationsbasierten Anbieter, Free Floating fokussiert sich häufig auf Großstädte, während stationsgebundenes Carsharing auch kleinere Städte und Gemeinden erschließt. Willi Loose, Geschäftsführer des Bundesverbands CarSharing e.V.: „CarSharing muss für die Menschen möglichst im direkten Wohnumfeld verfügbar sein. Die Zahlen zeigen, dass wir diesem Ziel wieder ein Stück näher gekommen sind. Allein das stationsbasierte CarSharing als Alternative zum Besitz eines eigenen Autos steht heute rein rechnerisch rund 36 Mio. Menschen in Deutschland zur Verfügung.“
Interessant sind auch die Daten zur Nutzung, während Free Floating Angebote häufig für kurze innerstädtische Fahrten genutzt werden, liegt der Fokus bei stationsbasiertem Carsharing auf längeren Strecken. Eine Kombination beider System wäre für viele Kunden attraktiv und wird auch bereits von einigen Anbietern umgesetzt.
Auch für die Automobilindustrie wird Carsharing ein wichtiger Faktor, Dr. Kay Lindemann, Geschäftsführer des Verbandes der Automobilindustrie „Die aktuellen Zahlen zeigen die ungebrochene Dynamik des CarSharing. Die Automobilhersteller haben mit Ihren Angeboten wesentlich zum CarSharing-Boom in Deutschland beigetragen. Gemeinsam mit den vielen weiteren Anbietern wurde das Angebot in den vergangenen Jahren deutlich professionalisiert. Car-Sharing made in Germany ist für uns ein Geschäftsmodell mit glänzenden Exportchancen. Genauso wie die Automobilproduktion in Deutschland auf den Weltmarkt ausgerichtet ist, sollen auch die in Deutschland entwickelten Mobilitätsdienstleistungen international erfolgreich sein. Hierbei sind die Unternehmen erfolgreich unterwegs. Allerdings sollten wir angesichts der Nutzerzahlen auch im Blick behalten, dass CarSharing auch in Zukunft die traditionelle Autonutzung nur ergänzen, nicht aber ersetzen wird.“
Besonders in Ballungsräumen wo Parkraum Mangelware ist wird Carsharing im Mobilitätsmix immer wichtiger. Die Verbindung von öffentlichem Nahverkehr, Carsharing und anderen Mobilitätsangeboten ist das Ziel um den wachsenden Anforderungen an Verkehr und Mobilität gerecht zu werden.
Die Zahlen des bcs werden bei zahlreichen bekannten Carsharing-Unternehmen erhoben, da Nutzer zum Teil auch bei mehreren Anbietern angemeldet sind kann es natürlich zu Doppelzählungen kommen.
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