Ein Bericht in der Online-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung ist wohl Wasser auf die Mühlen der Gegner des privaten Carsharing, aber schön der Reihe nach.
Der Reporter entscheidet sich bei einer privaten Carsharing-Plattform für ein 12 Jahre altes Gefährt mit Kassetten-Radio, ohne Klima, abfallendem Türgriff, aktiver Kühlerwarnleuchte und funzeligen Scheinwerfern – irgendwie logisch das da kein Fahrspaß aufkommt. Große Autovermieter warnen schon länger vor Sicherheitsmängeln bei Fahrzeugen aus dem privaten Carsharing, der Bericht in der SZ scheint dies nun zu untermauern.
Leider kommt im Bericht der Prozess der Buchung etwas zu kurz, auf Plattformen für privates Carsharing wie tamyca.de oder autonetzer.de gibt es zu jedem Fahrzeug ausführliche Informationen, Bilder und auch Bewertungen von anderen Benutzern. So kann man sich im Vorfeld in jedem Fall über Baujahr und Ausstattung informieren, wer Wert auf Radio mit CD/MP3 oder Klimaanlage legt muß das bei seiner Suche eben entsprechend berücksichtigen.Überraschend dürfte die fehlende Ausstattung also nicht gewesen sein.
Aufgrund der Bilder sollte es zudem möglich sein sich zumindestens ein grobes Bild vom Allgemeinzustand des Fahrzeugs zu machen, wen der nicht zusagt kann man sich ja immer noch woanders umschauen.
Zu guter Letzt gibt es auch noch die Bewertungen von anderen Nutzern die dieses Fahrzeug schon angemietet haben, klar sind die nicht bei jedem Fahrzeug verfügbar, wer großen Wert auf ein gut gepflegtes Auto legt wird aber hier sicher Anhaltspunkte finden.
Im Prinzip sollte also schon bei der Buchungsanfrage relativ klar sein worauf man sich einläßt, die Überraschung des Testers erschließt sich also nicht auf den ersten und auch nicht auf den zweiten Blick.
Auch bei der Fahrzeugübernahme wäre es immer noch möglich sich umzuentscheiden – kommt einem das Fahrzeug nicht sicher vor und man kann dies entsprechend belegen steht einem Rücktritt vom Mietvertrag in der Regel nichts im Wege.
Mit etwas Sorgfalt bei der Suche nach einem Carsharing-Fahrzeug von privat und einem prüfenden Blick bei Übernahme sollte man also durchaus in der Lage sein ein sicheres und verkehrstüchtiges Fahrzeug zu erhalten, das den eigenen Bedürfnissen entspricht. Die Erfolg der privaten Carsharing-Plattformen zeigt auch, das dies wohl in den meisten Fällen auch so funktioniert.
Natürlich sollte auch jedem bewußt sein, daß Anbieter auf privaten Carsharing-Plattformen ihr Fahrzeug nicht als Statussymbol sondern als Mittel zum Zweck sehen. Aus diesem Grund findet man hier in der Regel etwas ältere Fahrzeuge, dafür hat man die Auswahl aus vielen verschiedenen Modellen und das zu günstigen Preisen.
Das Fazit des Testberichts der SZ fällt milde aus, für Kurstrecken würde der Autor wieder auf privates Carsharing zurückgreifen, auf Langstrecken lieber auf den Mietwagen.
Diese Einschätzung können wir nicht so ganz teilen – Letztendlich ist privates Carsharing sicher auch langstreckentauglich, wenn man sich im Vorfeld für das richtige Fahrzeug entscheidet.
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