Der japanische Automobilhersteller Nissan hat sich „klang und heimlich“ zum Weltmarktführer in Sachen Elektrofahrzeuge entwickelt. Seit kurzem unterstützt Nissan auch das E-Carsharing Projekt RUHRAUTOe. Im Gespräch mit dem Handelsblatt äußerte sich Nissan Europe Geschäftsführer Thomas Hausch über die Zusammenarbeit mit RUHRAUTOe, den eigenen Ambitionen ein Carsharing-Angebot zu starten und zum aktuellen Status der Elektromobilität in Deutschland.
Wisst Ihr welcher Autobauer derzeit die Nase vor hat in Sachen E-Mobility? Wir wussten es bis vor kurzem auch nicht und waren umso erstaunter als wir erfahren haben, dass Nissan mit rd. 65.000 verkauften E-Autos weltweit den Ton angibt bei der Vermarktung von Elektroautos. Mit seinem Engagement in Sachen Elektromobilität unterstützt der japanische Hersteller auch Carsharing-Projekte, so wie den E-Carsharing Piloten RUHRAUTOe. Nissan Europe Geschäftsführer Thomas Hausch äußerte sich im Interview mit dem Handelsblatt wie folgt zu dieser Kooperation:
Grundsätzlich unterstützen wir die Themen Carsharing und emissionsfreies Fahren. Da geht uns die Entwicklung nicht schnell genug. Das Projekt „RuhrautoE“ ist eine gute Unterstützung, um dem Kunden das elektrische Fahren nahe zu bringen. Deshalb wollen wir das Projekt weiter stärken, indem wir „RuhrautoE“ neben den fünf Fahrzeugen noch eine Schnelllade-Station zur Verfügung stellen.
Im Gegensatz zu der europäischen Konkurrenz wie Renault, BMW, Daimler oder Citroën möchte Nissan jedoch kein eigenes Carsharing-Angebot starten so Hausch:
Momentan gibt es keine Pläne in diese Richtung. Ich messe die Automobilindustrie lieber daran, wie viele Fahrzeuge wirklich beim Kunden stehen und nicht in irgendwelchen Flotten oder bei Fahrversuchen. Weltweit sind über 65.000 E-Fahrzeuge von Nissan im Einsatz, der Großteil davon bei Kunden und nicht in Flotten. Deshalb besteht aktuell kein Bedarf nach einem eigenen Carsharing.
Als Grund für das eher verhaltene Interesse der deutschen Autofahrer an Elektrofahrzeugen macht der ehemalige Daimler-Manager vor allem eine gewissen Unwissenheit verantwortlich:
Gerade in Deutschland gibt es zu diesem Thema noch sehr viele unqualifizierte Kommentare. Ich selbst bin in den letzten anderthalb Jahren 35.000 Kilometer rein elektrisch gefahren, meine Frau weitere 15.000 Kilometer. Man muss es selbst erfahren. Beim Hybrid-Antrieb waren die Bedenken anfangs änhlich hoch: Vor 10 bis 15 Jahren wurde Toyota von den Deutschen für den Prius noch belächelt. Heute bringen die Deutschen eigene Hybridfahrzeuge auf den Markt. Es entsteht langsam ein Bewusstsein für neue Antriebe: Unser Elektroauto Leaf hat sich beispielsweise in den ersten beiden Jahren seines Lebens 30 Prozent besser verkauft als der Prius bei seinem Marktstart.
Das gesamte Interview findet Ihr hier bei den Kollegen vom Handelsblatt.
Auch wir als Berichterstatter haben das Gefühl, dass sich langsam immer mehr und mehr tut in Sachen E-Mobility in Verbindung mit Carsharing-Lösungen. Auch wenn der Durchbruch der Stromer wohl noch das eine oder andere Jahrzehnt dauern wird, sind Carsharing-Projekte der ideale Testballon für den Einsatz der E-Autos.
Wie sind eure Erfahrungen mit Elektrofahrzeugen? Habt Ihr bereits eines genutzt, z.B. bei dem Carsharing-Anbieter eures Vertrauens? 😉
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