Die zunehmende Freude am Carsharing in Deutschland wird nicht von allen Menschen geteilt, vor allem bei Autobesitzern in den Innenstädten wächst der Unmut über das gemeinschaftliche Auto teilen. Carsharing würde die ohnehin schon knappen öffentlichen Parkplätze noch weiter reduzieren. Die Anbieter hingegen argumentieren genau in die andere Richtung, dank Carsharing verbessert sich die Parkplatzsituation in deutschen Innenstädten kontinuierlich.
Es hat schon etwas vom allseits bekannten Henne-Ei-Problem, Was war zuerst da: die Parkplatznot oder das Carsharing? Auch wenn die Frage etwas einfacher zu beantworten ist, führt diese Thema immer wieder zu heißen Diskussionen zwischen Carsharing-Befürwortern und in der Regel gefrusteten Autobesitzern. Der Kölner Express hat sich jüngst, mal wieder, mit diesem Problem beschäftigt.
Laut dem Express haben viele Bürger den Eindruck, dass sich die Parkplatzsituation in der Domstadt mit dem zunehmenden Carsharing-Flotten verschlimmern würde, als Beleg dafür wird der Kölner-Gastwirt Kostas Doulidis zitiert.
In der Nähe vom Chlodwigplatz sind inzwischen sieben Parkplätze fest an Carsharer vergeben
In dem ganz konkret Fall geht es um die beiden Carsharing-Anbieter cambio und Flinkster die zusammen insgesamt sieben Stellplätze bei der Stadt angemietet haben um dort ihre Mietstationen zu unterhalten. Solche Stationen erwecken bei vielen Autobesitzern den Anschein, dass die ohnehin schon knappen öffentlichen Parkplätze nur weiter verringert werden. cambio-Marketingleiterin Tanya Bullmann äußerte sich wie folgt dazu.
Wir dürfen zehn Prozent unserer Flotte auf Stellplätzen parken, die wir von der Stadt mieten. Wir zahlen die ortsüblichen Mieten ohne Subventionen
Darüber hinaus kann nicht jeder Anbieter ohne weiteres öffentliche Parkplätze bei der Stadt mieten, es muss zunächst nachgewiesen werden dass im betreffenden Quartier/Gebiet keine Privat-Parkplätze zur Miete verfügbar sind. Sprich haben die Anbieter vor Ort die Möglichkeiten auf private Garagen oder Parkplätze auszuweichen, was in der Regel geschieht, werden keinen öffentlichen Stellplätze vermietet.
Auch vor dem Hintergrund, dass ein Carsharing-Fahrzeug zwischen 6-10 private Pkws ersetzt scheint es ein wenig paradox, dass sich ausgerechnet durch das gemeinschaftliche Auto teilen die Parkplatzsituation verschlimmert. cambio liefert dafür ein erfreuliches Gegenbeispiel, nach Eröffnung der Station auf der Kurfürstenstraße im Juni 2012 registrierten sich 90 Neukunden aus dem näheren Umkreis. Laut cambio sollen über die Hälfte davon inzwischen ihr eigenes Fahrzeug abgeschafft haben.
Comments are closed.