Enterprise Holdings baut sein Carsharing-Geschäft in der USA weiter aus und übernimmt das Non-Profit-Projekt I-GO Carsharing aus Chicago. Der US-amerikanische Autovermieter ist bereits seit 2007 mit seiner eigenen Marke Enterprise CarShare auf dem Markt präsent und in der Vergangenheit insbesondere durch Unternehmenszukäufe gewachsen.
Gestern erst haben wir zu unseren Nachbarn aus Österreich geschaut, heute schauen wir über den großen Teich. Dort nämlich hat die Enterprise Holdings bekannt gegeben den Carsharing-Anbieter I-GO Carsharing aus Chicago zu übernehmen. Solche Unternehmenszukäufe sind auf dem US-amerikanischen Carsharing-Markt keine Seltenheit, vor allem Enterprise Holdings hat sein Carsharing-Geschäft in den vergangenen Jahren zunnehmend durch anorganisches Wachstum vorangetrieben.
Seit 2007 bietet der Autovermieter neben dem klassischen Mietwagengeschäft (Alamo und Enterprise) auch ein Carsharing-Konzept unter den Namen Enterprise CarShare an. Darüber hinaus wurde 2008 die Marke WeCar gestartet, die sich speziell auf Carsharing-Angebote für Studenten konzentriert und mittlerweile an über 100 Universitäten in den USA und Kanada zum Einatz kommt.
I-GO Carsharing wurde bereits 2002 vom sog. Center for Neighborhood Technology (CNT) als Non-Profit Projekt zur Erforschung eines neuen Mobilitätskonzeptes gegründet und hat derzeit rd. 15.000 Mitglieder in Chicago. Mit dem Erwerb von I-GO unterstreicht Enterprise Holdings nochmals den Anspruch ein bundesweites Carsharing-Netz in den USA aufzubauen. Bereits vor zwei Jahren hat sich Enterprise die Mehrheit an dem Anbieter PhillyCarShare gesichert.
Autovermieter erweitern Ihr Geschäftsportfolio
Enterprise Holdings ist nicht der erste große Autovermieter der immer stärker in das Carsharing-Geschäft investiert. Anfang des Jahres hat sich die Avis Budget Gruppe für rd. 500 Mio. US-Dollar den amerikanischen Marktführer zipcar gegönnt. Der Kampf um das Carsharing in den USA zwischen den Autovermietern hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. In Europa hingegen setzen die Autovermieter eher auf Kooperationen mit den renommierten Automobilherstellern, neben car2go (Daimler und Europcar) ist auch DriveNow (Sixt und BMW) ein entsprechendes Joint Venture. Hertz ist bisher der einzige Autovermieter mit einem eigenem Carsharing-Angebot in Deutschland.
Doch auch in good old Europe gab es jüngst eine äußerst interessanten Unternehmenserwerb, Volkswagen hat sich Ende April die Mehrheit am niederländischen Carsharing-Anbieter Greenwheels gesichert und damit ein erstes Ausrufezeichen in Sachen anorganisches Wachstum gesetzt. Wir sind gespannt wann und vor allem ob wir in Deutschland/Europa eine Konsolidierungsphase erleben werden oder ob das Carsharing-Geschäft auch in Zukunft weiterhin sehr stark fragmentiert bleibt.
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