Quo vadis Carsharing?

CarsharingBlog 7. April 2013 Kommentare deaktiviert für Quo vadis Carsharing?
Quo vadis Carsharing?

Carsharing wird immer beliebter, nicht nur in Deutschland sondern europa- bzw. weltweit. Doch der wirkliche „Durchbruch“ ist bisher ausgeblieben, das gemeinschaftliche Auto teilen fristet in großen Teilen noch ein Nischen-Dasein. Handelt es sich beim Carsharing um einen geplatzten Traum oder doch um unsere Zukunft? Dieser Frage ist  Tadej Brezina in seinem Gastkommentar auf den Grund gegangen.

Als begeisterte Carsharing-Nutzer halten wir unsere Augen und Ohren natürlich täglich offen und sind somit stets auf der Suche nach neuen interessanten Informationen bzw. Nachrichten die wir euch hier auf dem Blog präsentieren können. Genau auf solch eine sind wir nun aufmerksam geworden, genauer gesagt handelt es sich hierbei um einen Beitrag in der Wiener Zeitung, um einen Gastkommentar von Tadej Brezina mit dem Titel „Carsharing: Geplatzter Traum oder urbane Zukunft?“.

Der Kommentar von Herr Brezina befasst sich im Grunde genommen mit jenen Fragen die auch wir uns bereits häufiger gestellt haben und auf die wir bisher noch keine richtigen Antworten gefunden haben.

Wann wird das Carsharing (endlich) erwachsen?

Wir wollen an dieser Stelle nicht erneut die zahlreichen Vorteile/Vorzüge des gemeinschaftlichen Auto teilens aufzählen, diese dürften unseres Erachtens mittlerweile hingehend bekannt sein. Uns geht es vielmehr darum herauszufinden weshalb das immense Potenzial des Carsharings europaweit bisher nicht genutzt wird? Wieso Autofahrer noch nicht bereit sind ihr Fahrverhalten zu ändern und weshalb so viele Menschen noch nichts über das Carsharing und seine Funktionalität wissen?

Bestehende Carsharing-Anbieter jammern über ausbleibende Gewinne, Automobilhersteller wie Audi wollen erst den ultimativen Beweis, dass sich mit Carsharing Geld verdienen lässt und andere wiederum haben gar keine Interesse daran, dass das Carsharing wächst und lobbyieren dagegen. Aber auch die Kunden bzw. Verbraucher stellen sich nicht wirklich besser an, viele habe einfach kein Interesse, keine Muse sich in Ihrem Fahrverhalten anzupassen, auch wenn es der Umwelt zugutekommen würde und den eigenen Geldbeutel schont. Vielleicht braucht eine (Re)Evolution des Mobilitätskonzepts im Land des Autos einfach auch mehr Zeit und wir sollten uns ein wenig mehr gedulden.

Herr Brezina hat unseres Erachtens ein sehr schönes plastisches Bild dafür gefunden um den aktuellen Zustand des Carsharings zu beschreiben. Laut ihm steckt das Carsharing in einer Henne-Ei-Situation fest, bei der weder der Autofahrer (potenzieller Kunde) bereit ist sich voll und ganz auf das Auto teilen einzulassen, noch die Automobilhersteller oder andere Mobilitäts-Unternehmen (potenzielle Anbieter) bereit sind ohne eine entsprechende Nachfrage in dieses Geschäftsfeld zu investieren. Man könnte es sich jetzt einfach machen und nach der Politik schreien, die einen entsprechenden ordnungspolitischen Rahmen schaffen muss um dieses Problem zu lösen. Wohin dies aber führt erleben wir derzeit bei der Förderung der Erneuerbaren Energien die wir uns in dieser Form in Deutschland schlichtweg nicht mehr leisten können. Aber auch anhand des Themas E-Mobilität, was in gewisser Weise sehr eng mit dem Carsharing verknüpft ist. Der reine politische Wille wird nicht ausreichen und durch Subventionen die Leute umzuerziehen ist volkswirtschaftlich blanker Wahnsinn.

Interessant ist auch die Aussage in dem Kommentar, dass die Kannibalisierung der umweltverträglichen Verkehrsmöglichkeiten mit steigendem Erfolg des Carsharings immer mehr zunimmt. Natürlich versuchen ÖPNV-Unternehmen und Carsharing-Anbieter in gewisser Weise zusammenzuarbeiten und sich gegenseitig zu ergänzen. Dies funktioniert aber derzeit noch so gut, weil Carsharing gegenwärtig noch eine kleine aber feine Nische ist, mit der sich viele Mobilitäts-Angebote optimieren lassen. Ob dies aber zukünftig bei einem Mainstream-Einsatz weiterhin der Fall ist bleibt fraglich.

Was hat euch dazu bewegt Carsharing-Angebote zu nutzen bzw. was hält euch vielleicht davon ab?

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