Der Automobilzulieferer Continental testet einen digitalen Schlüssel für das Smartphone, damit soll es Carsharing-Kunden zukünftig möglich sein ein Fahrzeug zu finden, aufschließen und zu starten können. Die innovative Technik wird aktuell im französischen Bordeaux im Rahmen eines Pilotprojekts getestet.
Der rasante Fortschritt in der Informations- und Kommunikationstechnik hat maßgeblich dazu beigetragen, dass sich auch das Carsharing in den vergangenen Jahren stetig weiterentwickelt hat. Man könnte sogar so weit gehen und behaupten, dass jede technische Entwicklung in diesem Bereich auch das Carsharing beeinflussen wird.
Das deutsche Unternehmen Continental macht sich auf diese These zu bestätigen, der Automobilzulieferer möchte mit einer neuen, innovativen Schlüsseltechnologie das Carsharing noch einfacher bzw. attraktiver für die Nutzer machen. Mit einem digitalen Fahrzeugschlüssel, der drahtlos in ein Smartphone übertragen wird, sowie mit einem speziellen Dienstprogramm für das Mobiltelefon möchte Continental vor allem das Free Floating Carsharing revolutionieren.
Near Field Communication macht es möglich
Ermöglichen soll dies eine technische Feinheit namens Near Field Communication (NFC), ein internationaler Übertragungsstandard zum kontaktlosen Austausch von Daten über kurze Strecken. Mit dieser Technik will Continental seinen digitalen Schlüssel im Smartphone mit dem Carsharing-Fahrzeug kommunizieren lassen. Hierbei wird vor jeder Fahrzeugnutzung ein fälschungssicherer und verschlüsselter Datensatz auf das Mobiltelefon gesendet, der wiederum auf der SIM-Karte gespeichert wird. Dieser enthält die Zugangsberechtigung zum jeweiligen Fahrzeug.
Via NFC überträgt das Smartphone die benötigten Daten (Authentifizierung, Fahrzeug- und Diagnosedaten und Nutzerprofil) über eine Distanz von wenigen Zentimetern an ein Lesegerät, welches an der Windschutzscheibe des Fahrzeugs integriert ist. Der Empfänger im Lesegerät verifiziert nicht nur den Zugang zum Fahrzeug, sondern auch die Erlaubnis zum Motorstart.
Andreas Wolf, Leiter des Continental Geschäftsbereichs Body & Security äußert sich wie folgt zu dieser Technik.
Neue Mobilitätskonzepte gewinnen weltweit an Bedeutung. Unsere abgesicherten End-to-End-Systemansätze für den komfortablen Fahrzeugzugang und -start via Smartphone sind ein wichtiger Beitrag, um diesen Trend zu unterstützen. Mit unserer Technologie ermöglichen wir kosteneffiziente Lösungen die für die Nutzer intuitiv und leicht zu bedienen sind
Um das Ganze so einfach wie möglich zu gestalten wird der Carsharing-Kunde dafür nur eine Smartphone-App benötigen. Mit dieser kann er nicht nur die Fahrzeuge finden, auswählen und reservieren, die App übernimmt sogar die Navigation zum Standort des Fahrzeugs. Das Auto lässt sich dann spontan anmieten, hierzu hält man einfach sein Mobiltelefon an das NFC-Lesegerät, nach einer Prüfung der Verfügbarkeit auf dem Server wird ein digitaler Schlüssel generiert und auf das Smartphone übertragen. Im Auto schaltet dieser digitale Schlüssel das Fahrzeug frei und die Fahrt kann beginnen.
Der digitale Schlüssel wird bereits in Bordeaux getestet
Zusammen mit den Unternehmen Veolia, EVTRONIC, Mercur und Proxiway hat Continental bereits ein Pilotprojekt mit einer Flotte aus Elektrofahrzeugen in Bordeaux gestartet. Laut Wolf testen verschiedene kleinere und mittelgroße Unternehmen den digitalen Schlüssel im Rahmen eines Corporate Carsharing Feldversuchs.
Mit dem Smartphone haben die Nutzer der Elektrofahrzeugflotte in Bordeaux alles in einer Hand: Die Mietstation, den Autoschlüssel und die Ladesäule. Die Technik von Continental rund um den digitalen Schlüssel macht das System für Betreiber und Nutzer besonders komfortabel, einfach und flexibel
Wir sind gespannt wie sich diese Technik weiterentwickelt und halten Euch diesbezüglich natürlich auf dem Laufenden. Die Öffnung von Carsharing-Fahrzeugen per Mitgliedskarte bzw. Chip ist in Deutschland mittlerweile zum Standard geworden. Auch beim privaten Carsharing testet der Anbieter carzapp derzeit eine innovative Technik um Fahrzeuge per Smartphone-App zu öffnen. Eine „All in One“-Lösung wie jene von Continental wäre jedoch völlig neu und würde das Carsharing sicherlich noch attraktiver machen.
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