Carsharing oder Autovermietung?

CarsharingBlog 18. Februar 2013 Kommentare deaktiviert für Carsharing oder Autovermietung?
Carsharing oder Autovermietung?

Carsharing oder doch Autovermietung? In nahezu regelmäßigen Abständen beschäftige ich mich mit dieser Frage und diesmal wollte ich euch an meinen Gedanken, Rechenbeispielen und Überlegungen teil haben lassen.

Es ist mal wieder so weit, mein alljährliches Kommilitonentreffen steht vor der Tür und in guter alter Tradition haben wir uns auch dieses Jahr für ein verlängertes Ski-Wochenende verabredet. Doch vor dem Pistenzauber kommt die Planung, sieben Menschen aus allen Himmelsrichtungen (vier davon ohne eigenes Auto) müssen zunächst einmal nach Österreich, zum Vorarlberg gelangen. Ich habe dabei für die Autolosen das Thema An- und Abfahrt übernommen und mich dabei primär mit der Frage „Carsharing oder Autovermietung?“ beschäftigt.

Ausgangssituation

Wir sind insgesamt vier Personen, drei aus dem Raum Karlsruhe und eine weitere wird am Stuttgarter Flughafen aufgesammelt. Glücklicherweise werden wir keine eigenen Skier und/oder Skischuhe mitschleppen, sondern wir haben uns dazu entschieden diese vor Ort zu leihen, was uns bei der Fahrzeugwahl deutlich flexibler macht. Geplant ist Freitagmorgen (ab 6 Uhr) in Richtung Vorarlberg zu starten und Montagabend (22 Uhr) das Auto wieder abzugeben.

Laut Google Maps werden wir rd. 700 km (für Hin- und Rückfahrt) absolvieren, zuzüglich dem Abstecher zum Flughafen sowie der eine oder anderen Spritztour vor Ort zum einkaufen etc., ich rechne somit großzügig mit 800 km für die vier Tage.

Darüber hinaus würden wir gerne die Option haben, mindestens 1. Zusatzfahrer zu benennen. Gerade für die Rückfahrt am Montagnachmittag, nachdem man mehrere Stunden auf der Piste war, wäre dies hilfreich. Winterreifen und eine Vollkasko Versicherung (mit Selbstbeteilgiung) sollten ebenfalls dabei sein. Die Navgation übernimmt die Smartphone-App 😉

Ich fasse die Zahlen und Fakten nochmals zusammen:

– 4 Personen (Start ab Karlsruhe)
– Auslandsreise mit rd. 800 km Fahrtstrecke insgesamt
– Fahrzeugtyp: Kompaktklasse/Mittel (z.B. VW Golf, Audi A3, Ford Focus etc.)
– Vollkasko Versicherung (mit Selbstbeteiligung)
– Winterreifen
– min. 1. Zusatzfahrer

Kostenvergleich – Carsharing vs. Autovermietung

Für uns kommen zwei Optionen in Frage, entweder wir buchen ein Fahrzeug bei Stadtmobil oder wir greifen auf die klassische Autovermietung zurück.

Als Stadtmobil-Nutzer kann ich bequem online prüfen ob ein Fahrzeug für unseren benötigten Zeitraum verfügbar ist (dem ist so), darüber hinaus ermöglicht mit der Tarifrechner auch eine preisliche Abschätzung vorzunehmen. Auslandsreisen innerhalb der EU sind problemlos möglich bei Stadtmobil.

Stadtmobil Beispielrechnung

Stadtmobil Beispielrechnung, Foto: Stadtmobil Karlsruhe

Bei Stadtmobil Karlsruhe würde uns ein Fahrzeug der Kompaktklasse/Mittel (VW Golf V) 216 Euro kosten, das ist ein All-inclusive Preis. D.h. 800 km Fahrtstrecke, Benzin, Vollkasko Versicherung (mit 200 Euro Selbstbeteiligung) und Winterreifen. Darüber hinaus kann jeder von uns vier das Auto fahren, einzige Voraussetzung dabei ist, dass sich als Stadtmobil-Nutzer selbst im Fahrzeug sitze.

Auf der Suche nach einer kostengünstigen Autovermietung habe ich mich sowohl direkt bei den bekannten Autovermietern wie sixt, Europcar, Budget etc. informiert, aber auch auf Preis-Suchmaschinen zurückgegriffen. Beim Gegencheck musste ich festgestellen, dass eine Direktbuchung bei der Autovermietung preislich keinen Unterschied macht. Aus Gründen der Übersichtlichkeit, zeigen ich hier das günstigste Angebot von check24.

check24 Angebot

check24 Angebot, Foto: check24

Check24 hat mir einen Seat Leon von Europcar angeboten, für 142 Euro. In diesem Preis enhalten sind 1.200 Kilometer, Vollkasko Versicherung (mit 850 Euro Selbstbeteiligung) und eine „wintertaugliche Bereifung“ (habe mich diesbzüglich nochmals extra bei Europcar nachgefragt).  Zusatzfahrer kosten bei Europcar 28 Euro extra, was die Fixkosten auf 170 Euro erhöht. Der Verbrauch beim Leon (1,4 TSI) liegt irgendwo zwischen 7 bis 8 Liter, ich habe für meine Bespielrechnung 7,5 Liter/100 km angenommen und einen Benzinpreis von 1,60 Euro pro Liter. Damit komme ich auf einen Benzinverbrauch von 60 Liter bzw. auf Kosten in Höhe von 96 Euro. D.h. der Gesamtpreis für das klassische Mietauto liegt bei 266 Euro.

Kostenübersicht

Hier habe ich das Ganze nochmals in einer Tabelle zusammengefasst:

  Carsharing (Stadtmobil) Autovermietung (Europcar)
Fahrzeugtyp Kompaktklasse/Mittel (VW Golf V) Kompaktklasse/Mittel (Seat Leon)
km-Tarif 126 Euro (800 km); jeder weitere km 0,15 Euro 1.200 km inklusive; jeder weitere km 0,20 Euro
Zeit-Tarif 89 Euro inklusive
Extras keine 28 Euro Zusatzfahrer
Versicherung (inkl. Selbstbeteiligung) Vollkasko; Selbstbeteiligung in Höhe von 200 Vollkasko; Selbstbeteiligung in Höhe von 850 Euro
Gesamtpreis 216 Euro 266 Euro

Fazit

Um ehrlich zu sein, bin ich überrascht wie klar sich das Carsharing-Angebot von Stadtmobil gegen die klassische Autovermietung durchgesetzt hat. 50 Euro, also knapp 23% Preisunterschied für die nahezu identische Leistung sind schon ordentlich. Fairerweise muss ich an dieser Stelle erwähnen, dass ich bei Stadtmobil eine monatliche Grundgebühr von 3,25 Euro zahle und auch bei der Anmeldung eine Kaution in Höhe von 300 Euro hinterlegen musste, was sich wiederum positiv auf die Selbstbeteiligung bei der Versicherung auswirkt. D.h. eine einmalige Nutzung des Carsharing-Angebots, z.B. für einen Wochenende-Trip lohnt sich daher nur bedingt.

Darüber hinaus gibt es bei solch einem Vergleich auch subjektive Faktoren, wie z.B. der Umstand, dass meine Stadtmobil-Station zwei Minuten entfernt von meiner Wohnung ist. Bei Europcar hätte ich zu einer speziellen Filiale in Karlsruhe fahren müssen, der frühe Mietbeginn um 6 Uhr ist nicht bei allen Stationen (z.B. Bahnhof) möglich. Gleiches gilt natürlich für die Rückgabe, neben der Tatsache, dass ich faktisch vor meiner Haustür parke, habe ich bei Stadtmobil die Option die Miete problemlos per Telefonanruf zu verlängern (vorausgesetzt niemand hat das Fahrzeug nach mir reserviert).

Meine Erfahrungen bisher haben gerade für längere Mieten (und Strecken) die klassische Autovermietung im Vorteil gesehen. Was sind eure Erfahrungen mit längefristigen Carsharing-Mieten? Habt Ihr schon mal solch einen Vergleich angestellt?

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